Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) – Gründen, Haftung, Rechtsform, Geschäftsführung, Steuern
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) - Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist eine deutsche Rechtsform, die von mindestens einer Person gegründet und von mindestens einem Gesellschafter geführt wird. Wie der Name bereits aufzeigt, zeichnet sich diese Unternehmensrechtsform durch eine Haftungsbeschränkung für ihre(n) Gesellschafter aus. Die GmbH ist so ziemlich die typischste Gesellschaftsform in Deutschland und wird auch gern direkt ab Gründung gewählt, dann das Stammkapital von (in der Regel) 25.000 Euro, spricht für eine gewissen Solidität für Außenstehende, beispielsweise Lieferanten. Zurück zu allen: Rechtsformen.
GmbH: Gründung, Vorteile und Nachteile
Im Nachfolgenden erfährst du alles Wesentliche, was du zur Gründung einer GmbH wissen musst. Wie wird man Gesellschafter einer GmbH? Was sind die Unterschiede zwischen unvollständigen und vollständigen Gesellschaften? Welche Vorteile gibt es? Welche Nachteile gibt es? Wie gründe ich ein Unternehmen? Was ist eine Firma? Auf all diese Fragen und mehr erhältst du eine Antwort - einfach und schnell erklärt. Dazu alles Wissenswerte ganz konkret zu Steuern in Deutschland und dem Immobilienhandel.
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Wenn du die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Betracht ziehst, musst du zuallererst über den Gründungsprozess Bescheid wissen: Wer kann wann zu wie vielen was genau gründen... welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den verschiedenen Unternehmensrechtsformen? Ebenso wichtig ist es, die Vorteile und Nachteile einer GmbH zu kennen: Von Gewinnverteilung bis Steuern sparen - die sieben wichtigsten Gründungskriterien für dich im Überblick.
Welche Gründungskriterien gibt es?
- Anzahl der Gesellschafter
- Geschäftsführung
- Gründung
- Firmierung
- Finanzierung
- Haftung
- Gewinnverteilung
Kapitalgesellschaft GmbH: Geschäftsführung nach HGB
In der Unternehmerwelt gibt es viele verschiedene Unternehmensformen, zwischen denen du auswählen kannst. Sie werden grob in zwei Kategorien eingeteilt, nämlich die Einzelunternehmung und die Gesellschaften, welche wiederum in unvollständige Gesellschaften - hierzu zählen stille Gesellschaften und BGB-Gesellschaften - und vollständige Gesellschaften - Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften und einige mehr - gegliedert werden.
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung - kurz: GmbH - zählt zu den sogenannten vollständigen Gesellschaften und unterliegt im Gegensatz zu den unvollständigen Gesellschaften nicht dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), sondern dem Handelsgesetzbuch (HGB). Als Kapitalgesellschaft ist die GmbH komplexer strukturiert als andere Unternehmensrechtsform, da sie nicht wie eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) formlos gegründet werden kann, sondern eine notarielle Beurkundung des Gesellschaftervertrags erforderlich ist.
Weitere typische Kapitalgesellschaften:
- Unternehmergesellschaft / UG (haftungsbeschränkt)
- Aktiengesellschaft (AG)
- Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, kurz: SE)
- Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA)
Rechtsformvariante GmbH & Co KGaA - KGaA mit Komplementär-GmbH
Bisweilen tritt die GmbH auch in Kombination mit einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) auf. Beispielsweise Familienunternehmen organisieren sich gelegentlich als Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft auf Aktien - kurz: GmbH & Co KGaA. In diesem Fall bilden sie im rechtlichen Sinne eine Aktiengesellschaft - allerdings stellt der Komplementär als persönlich haftender Gesellschafter nicht irgendeine natürliche Person dar, sondern konkret eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Wird der Komplementär stattdessen durch eine AG verkörpert, spricht man von einer AG & Co KGaA, im Falle einer Societas Europaea von einer SE & Co KGaA.
Mehr zu den einzelnen Mischformen:
- AG & Co KGaA - siehe Aktiengesellschaft (AG)
- SE & Co KGaA - siehe Societas Europaea (SE)
Gesellschaften, die unter der Rechtsformvariante der GmbH & Co KGaA firmieren, gibt es erst seit Ende der 1990er Jahre, nachdem offene Rechtsfragen per Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofs (BGF) eindeutig erklärt wurden. Die Lizenzspielerabteilungen einiger namhafter Fußballvereine haben sich für die Gründung einer GmbH & Co KGaA entschieden, ebenso wie viele andere Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen: Lebensmittel, Arzneimittel, Bekleidung, Verlagswesen und digitale Medien, um nur einige zu nennen.
Beispiele für GmbH & Co KGaA Unternehmen:
- Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA
- Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
- CoinIX GmbH & Co. KGaA
- Funke Mediengruppe GmbH & Co. KGaA
- H&R GmbH & Co. KGaA
- Jack Wolfskin Ausrüstung für Draußen GmbH & Co. KGaA
- Merz Pharma GmbH & Co. KGaA
- Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA
- NorCom Information Technology GmbH & Co. KGaA
- Paragon GmbH & Co. KGaA
- Schwartauer Werke GmbH & Co. KGaA
- Wiley-VCH GmbH & Co. KGaA
Eine Besonderheit stellt die CEWE Stiftung & Co. KGaA dar: Bei diesem Unternehmen wird der Komplementär von einer Stiftung verkörpert. Grundsätzlich ist die Kommanditgesellschaft auf Aktien in allen erdenklichen Kombinationen möglich, wie die GUB Investment Trust KGaA beispielhaft hervorhebt.
Lies hier weiter zum Thema "Familienstiftung gründen":
Gründung & Verwaltung: Allein, als Partner oder im Team
Du möchtest eine GmbH gründen und deinen Traum von der Eigenständigkeit in der Realität leben? Kein Problem! Denn für die Gründung einer GmbH ist eine natürliche - oder juristische - Person völlig ausreichend. Wenn du möchtest, kannst du also der alleinige Unternehmensgründer sein und damit automatisch auch die Geschäftsführung allein übernehmen. Gründer-Duos hingegen teilen sich die Geschäftsführung in der Regel, wohingegen bei einer Mehr-Personen-GmbH alle Gesellschafter ihr Mitverwaltungsrecht wahrnehmen können. Optional kann die Position des Geschäftsführers auch ausgelagert und extern besetzt werden. In dem Fall spricht man von einem beauftragten Fremdgeschäftsführer.
Wer auch immer letztendlich die Geschäftsführungsbefugnis in Händen hält... Es besteht eine Verpflichtung gegenüber den anderen Gesellschaftern, Auskunft über Angelegenheiten der GmbH zu geben und ihnen auf Wunsch die Bücher und Schriften zur Einsicht vorzulegen.
Tipp: Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung eignet sich hervorragend für die Gründung eines Familienunternehmens. Durch die flexiblen Möglichkeiten, das Stammkapital und die Geschäftsanteile auf den finanziellen Rahmen aller Familienmitglieder anzupassen und die Geschäftsführung generationsübergreifend zu verwalten, können Eltern, Kinder und Enkel gemeinsam an der Kapitalgesellschaft mitwirken.
Eintragung ins Handelsregister: Die wichtigsten Anträge für GmbH-Gründer
Das Innenverhältnis bestimmt den Beginn der Gesellschaft als das zwischen den Gesellschaftern vertraglich vereinbarte Datum. Im Außenverhältnis jedoch wird die Entstehung der GmbH auf das erste Tätigwerden im Namen des Unternehmens datiert, spätestens also mit der verbindlichen Eintragung ins Handelsregister. Die Registrierung kostet dich im Schnitt etwa 200 bis 300 Euro und wird in der Regel von einem Notar vorgenommen.
Da du als GmbH-Gesellschafter im Handelsregister eingetragen bist, kannst du - genauso wie ein OHG-Gesellschafter auch - offiziell firmieren. Das heißt: Dein Unternehmen verfügt über eine Firma, also einen offiziellen Namen, den du zusammen mit den anderen Gesellschaftern frei gestalten kannst. Egal, ob Personenfirma, Sachfirma, Phantasiefirma oder gemischte Firma... Solange der Name im Sinne des Irreführungsverbots erfolgt und dem Namen nach "Gesellschaft.... mbH" heißt bzw. das Suffix "GmbH" trägt, ist fast alles erlaubt.
Steuer-ID, Gewerbeamt, Satzung & Notar
Bei deinem zuständigen Finanzamt erhältst du zuvor eine Steueridentifikationsnummer - kurz: Steuer-ID -, welche als Grundvoraussetzung für alle anderen Formalitäten und Anträge dient. Die Anmeldung der GmbH als Unternehmen bzw. Handelsgewerbe wird gegen eine Bearbeitungsgebühr von circa 10 bis 65 Euro vom Gewerbeamt durchgeführt Weitere Kosten fallen für die notarielle Beurkundung des Gesellschaftervertrags bzw. der Satzung an, die gesetzlich zwingend vorgeschrieben ist.
Im Gesellschaftervertrag kann im Übrigen auch eine sogenannte Nachschusspflicht vereinbart werden. Hierbei handelt es sich um eine wahlweise beschränkte oder unbeschränkte Pflicht der Gesellschafter, auf die bestehenden Einzahlungen weitere zahlenmäßig beschränkte oder unbeschränkte Nachschüsse zu leisten. Eine solche Forderung ist für gewöhnlich an bestimmte Voraussetzungen oder das Eintreten bestimmter Situationen gebunden, beispielsweise die anstehende Sanierung einer Immobilie. Laut Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) müssen so vereinbarte Nachschüsse im Verhältnis zu den GmbH-Anteilen der einzelnen Gesellschafter stehen. Mittels Abandon - sprich: der Aufgabe der eigenen Geschäftsanteile - ist es jedoch möglich, sich von einer bestehenden Nachschusspflicht zu befreien.
Gesetzesauszug - § 26 GmbHG:
(1) Im Gesellschaftsvertrag kann bestimmt werden, daß die Gesellschafter über die Nennbeträge der Geschäftsanteile hinaus die Einforderung von weiteren Einzahlungen (Nachschüssen) beschließen können.
(2) Die Einzahlung der Nachschüsse hat nach Verhältnis der Geschäftsanteile zu erfolgen.
(3) Die Nachschußpflicht kann im Gesellschaftsvertrag auf einen bestimmten, nach Verhältnis der Geschäftsanteile festzusetzenden Betrag beschränkt werden.
25.000 Euro Stammkapital, hälftig bei Bargründung
Voraussetzung für die Eintragung ins Handelsregister ist die Einzahlung des erforderlichen Stammkapitals in Höhe von mindestens 25.000 Euro auf das Geschäftskonto. Mindestens die Hälfte des festgelegten Betrags muss bei Bargründung der GmbH auf dem Geschäftskonto eingezahlt werden. Für den Restwert ist es unerheblich, ob es sich um Bareinlagen oder Sacheinlagen wie Immobilien, Maschinen, Grundpfandrechte etc. handelt, Hauptsache, die Stammeinlage ist ihrer Art nach erkennbar im Gesellschaftervertrag vermerkt.
Mögliche Sacheinlagen:
- Immobilien
- Maschinen
- Pkw
- Büro- & Geschäftsausstattung
- Urheberrechte
- Grundpfandrechte
- Markenrechte
- Patente
- Einbringliche Forderungen
Generell wird das Stammkapital als Summe aller Stammeinlagen definiert und erhält in der Bilanz den Terminus "gezeichnetes Kapital". Der exakte Wert wird von den Gesellschaftern im Gesellschaftervertrag festgelegt und kann für die einzelnen Gesellschafter unterschiedlich hoch sein. Der vorgeschriebene Mindestbetrag ist über 100 Euro festgesetzt, wobei alle höherwertigen Einlagen ein Vielfaches von 50 ergeben müssen. Zudem muss auf jede Stammeinlage als Minimum ein Viertel eingezahlt werden, bis summa sumarum 12.500 Euro erreicht sind.
Gewinne, Verluste & Haftung
Im Gegensatz zu Personengesellschaften wie der Offenen Handelsgesellschaft (OHG) und der Kommanditgesellschaft (KG) wird ein erzielter Gewinn bei der Gesellschaft mit beschränkter Haftung nicht zwangsweise auch direkt ausgezahlt. Die Gesellschafter entscheiden vielmehr gemeinsam, wie mit dem Gewinn verfahren werden soll: Im Falle einer Gewinnausschüttung erfolgt die Berechnung der Gewinnanteile im Verhältnis zu den Geschäftsanteilen der einzelnen Gesellschafter. Im Falle einer Reservebildung hingegen wird der Gewinn einbehalten und trägt zur Mehrung des Eigenkapitals bei.
Die Haftungsbeschränkung ist für eine GmbH namensgebend und oft ein Kriterium, sich für diese und keine andere Unternehmensrechtsform zu entscheiden. Als Kapitalgesellschaft stellt die GmbH privatrechtlich nämlich eine juristische Person dar. Dies hat zur Folge, dass die einzelnen Gesellschafter in ihrer Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt werden und sich bei Gesellschaftsschulden nicht mit ihrem privaten Vermögen an den Verlusten beteiligen müssen. Vor Eintragung ins Handelsregister handelt es sich allerdings noch um eine Vor-GmbH und damit haften alle Gesellschafter, die an der Vorgründung beteiligt sind, unbeschränkt, unmittelbar und solidarisch.
Für den Geschäftsführer gilt allerdings eine gesonderte Haftung: Er muss im Zweifel als einziger auch mit seinem privaten Vermögen haften.
GmbH Organe: Geschäftsführer, Aufsichtsrat & Gesellschaftsversammlung
Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung besteht aus mehreren Organen. Diese Organe unterteilen sich in:
- Die Geschäftsführer,
- Den Aufsichtsrat und
- Die Gesellschafterversammlung.
Die Geschäftsführer befasst sich mit dem Alltagsgeschäft und weiteren Angelegenheiten der Gesellschaft und vertreten ihre Gesellschaft gemäß GmbHG nach außen. Der Aufsichtsrat ist ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl gesetzlich vorgeschrieben und fungiert als Kontrollgremium der Gesellschaft, indem er die Geschäftsführung bestellt und berät, aber auch überwacht und im Zweifelsfall abberuft. Alternativ kann seine Begründung auch im Rahmen der Satzung bestimmt werden. Die Gesellschafterversammlung fungiert als Beschluss fassendes Organ der GmbH.
Wenn du mehr zu den einzelnen Organen einer GmbH wissen möchtest, lies hier weiter:
Vorteile: Ansehen, Bonität, Sicherheit, Flexibilität & Co
Nach Vorstellung der typischen Merkmale einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung hast du sicherlich schon erkannt, welche Vorteile diese Rechtsform für dich bietet: Das hohe Startkapital macht die GmbH zudem zu einer angesehenen Rechtsform, was gerade in Angelegenheiten der Unternehmensfinanzierung von Vorteil sein kann. Finanzinstitute sind daher oft bereit, gute Kredite auszugeben und Geschäftspartner wie Kunden erlangen durch die gute Bonität mehr Sicherheit.
Darüber hinaus werden auch Sacheinlagen akzeptiert, sodass es nicht allein auf das Barvermögen eines Gesellschafters ankommt. Das finanzielle Risiko hingegen bleibt gering, da die Gesellschafter nicht mit ihrem Privatvermögen in Haftung genommen werden. Auch die Besteuerung mit der Körperschaftsteuer ist in vielen Fällen günstiger, als alles - wie es bei Personengesellschaften - über die Einkommensteuer abwickeln zu müssen.
Flexible GmbH Modelle erlauben ferner, eine GmbH sowohl allein als auch unter Partnern als auch im Team zu gründen - die Geschäftsführung kann intern und extern für einen oder mehrere Personen arrangiert werden. Die Anteile der GmbH können sowohl von natürlichen als auch juristischen Personen gekauft und verkauft werden. Das macht den Wechsel von Gesellschaftern deutlich einfacher.
- Angesehene Rechtsform
- Hohe Bonität
- Mehr Sicherheit für Banken, Geschäftspartner & Kunden
- Sacheinlagen sind zulässig
- Geringes finanzielles Risiko durch Haftungsbeschränkung
- Günstigere Besteuerung mit KSt
- Hohe Flexibilität in Aufbau & Verwaltung
- Juristische Personen werden als Anteilseigner akzeptiert
- Einfacher Wechsel von Gesellschaftern
Nachteile: Gewerbesteuerpflicht, 25.000 Euro Stammkapital & Haftung
Die Nachteile, welche die Gründung einer GmbH mit sich bringen kann, sind ebenfalls schnell lokalisiert: Zum einen stellt das hohe Stammkapital von zumindest 25.000 Euro für viele Existenzgründer ein offensichtliches Problem dar. Auch die gesellschaftliche Haftung bemisst sich demnach auf mindestens 25.000 Euro. Die Gründung darf nicht formlos erfolgen, sondern unterliegt umfangreichen Formalitäten und Vorgaben. Der Geschäftsführer haftet im Zweifel auch mit seinem Privatvermögen. Banken können die Haftungsfreistellung leicht aushebeln, wenn sie trotz hoher Kreditwürdigkeit auf eine selbstschuldnerische Bürgschaft der Gesellschafter abzielt. Nicht zuletzt unterliegt die GmbH der Gewerbesteuer und muss je nach Unternehmenszweck und Handhabung weitere Steuerabgaben leisten.
- Hohes Stammkapital erforderlich
- Haftung auf Grundlage des Stammkapitals
- Keine formlose Gründung
- Mögliche Privathaftung für Geschäftsführer
- Banken können selbstschuldnerische Bürgschaften verlangen
- Hohe Gewerbesteuerabgaben
Auswertung: Investieren, riskieren & absichern
Nach Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile ergibt sich: Die Gründung wirkt auf den ersten Blick komplex und deutlich umfangreicher als beispielsweise bei einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)... Im Grunde genommen ist der Prozess aber nicht über alle Maßen schwierig, gerade, wenn es sich um eine Einpersonengesellschaft handelt. Eine GmbH ist besonders dann sinnvoll, wenn Geschäftsvorhaben geplant sind, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind, oder Geschäftsführer und Gesellschafter ein und dieselbe Person darstellen. Existenzgründer mit monetären Rücklagen und Immobilieninvestoren erhalten durch eine GmbH viele Möglichkeiten der Gestaltung und Verwaltung, um ihre Träume und unternehmerischen Ziele umzusetzen.
Gerade für Familien ist die GmbH oft eine passende Rechtsform, da sich jedes Familienmitglied entsprechend seiner Qualifikationen, Möglichkeiten und Verlässlichkeit in das Unternehmen einbringen kann und Wechsel generationsübergreifend leicht von Statten gehen.
GmbH Modelle mit und ohne Gesellschafter
Als Einzelgesellschafter bist du dein eigener Herr: Du bist gleichzeitig Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer und kannst deine GmbH ganz nach deinen Wünschen aufbauen. Ist dir die unternehmerische Verantwortung zu hoch oder hast du Pläne, für deren Umsetzung du auf mehrere Personen angewiesen bist, kannst du beliebig viele Mitgründer dazu holen oder später in die GmbH aufnehmen. Auch die Geschäftsführungsbefugnis kannst du auf einen oder mehrere Personen aufteilen. Die Mehr-Personen-GmbH ist daher das am häufigsten anzutreffende GmbH Modell.
Durch Bestellung neuer Gesellschafter oder das Verlassen bestehender Gesellschafter kann sich das von dir gewählte GmbH Modell leicht verändern. Ob Einpersonengesellschaft, Zwei-Mann-GmbH oder sogar eine Gesellschaft, die ganz ohne Gesellschafter funktioniert... In jedem Fall gibt es Besonderheiten, die du beachten solltest, da sie von der Norm der herkömmlichen Gesellschaft mit beschränkter Haftung abweichen. Im Nachfolgenden erfährst du die wichtigsten Aspekte für Solo-Gründer, Gründer-Duos und Team-Gründer, um vor deinem Eintritt in die Selbstständigkeit eine informierte Entscheidung hinsichtlich der Unternehmensform treffen zu können, die am besten für dich und deine Vorhaben geeignet ist.
Tipp: Für GmbH-Gründungen mit maximal drei Gesellschaftern liegt ein Musterprotokoll vor, das dir den Gründungsprozess deutlich vereinfachen kann.
Immobilien GmbH: Verwaltung, Vermietung, Vermarktung & Co
Du findest die Idee einer GmbH gar nicht schlecht und fragst dich nun, wie du deine Kapitalgesellschaft mit der Immobilienwirtschaft kombinieren kannst? Eine Immobiliengesellschaft ist ein Unternehmen, das der Finanzierung, Erschließung, Realisierung, Vermietung, oder Vermarktung von Immobilien dienlich ist - angefangen bei einer einzigen Immobilie bis hin zu einem Immobilienbestand im drei- oder mehrstelligen Bereich. Auch die Verwaltung von Immobilieneigentum oder Fremdimmobilien im Auftrag von Dritten kann über eine Immobilien GmbH abgewickelt werden.
Kleiner Tipp: Achte bei Erwerb und/oder Bewirtschaftung von Immobilien darauf, dass alle Einzelheiten eindeutig im Gesellschaftervertrag festgehalten werden.
Vermögensverwaltende GmbH - Variante 1: Vorteile der Immobilien GmbH
Diese Variante der vermögensverwaltenden GmbH wird aufgrund der damit verbundenen Vorteile oftmals als Vermietungsgesellschaft bezeichnet. Sie besticht durch mehrere Vorteile, allen voran beeindruckende steuerliche Vorteile: Anstatt das Mieteigentum privat mit hohen Steuersätzen (Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer) versteuern zu müssen, kann eine vor die Immobilie geschaltete Kapitalgesellschaft in erheblichem Maße Steuern sparen. Die Mieteinnahmen werden als Unternehmenseinkommen angerechnet und daher mit der Körperschaftsteuer besteuert, was die insgesamte Steuerlast deutlich reduziert.
Weiterhin gilt die Vermietung und Verpachtung von privatem Immobilieneigentum gemeinhin nicht als eine gewerbliche Tätigkeit, welche als steuerpflichtig anzusehen wäre. Die reine Vermögensverwaltung spielt sich außerhalb des generellen wirtschaftlichen Verkehrs ab, weshalb die Gewerbesteuer auf Antrag beim zuständigen Finanzamt komplett wegfällt. Um eine spätere Besteuerung mit dem vollen Gewerbesteuersatz nicht zu riskieren, solltest du zur Vorsicht alle gewerblichen administrativen wie auch handwerklichen Aufgaben auslagern.
Achtung: Bei einer Immobilien GmbH ist nicht die übliche Gewinnausschüttung vorgesehen, da die Gesellschafter im Falle einer Gewinnausschüttung ihre Erträge mit der Abgeltungsteuer belasten müssen. Stattdessen werden alle Ersparnisse, die aus den Steuervorteilen resultieren, zur Tilgung von Schulden oder als Vermögensanlage eingesetzt werden.
Vermögensverwaltende GmbH - Variante 2: Vorteile der Holding
Bei dieser Variante der vermögensverwaltenden GmbH handelt es sich - im Gegensatz zur oben vorgestellten Immobilien GmbH - um eine gewerbetätige Immobiliengesellschaft. Hier werden direkte Beteilungen in einer hierarchisch übergeordneten Muttergesellschaft - Holding genannt - zusammengefasst. Dabei können neben Beteiligungen an Kapitalgesellschaften wie der GmbH und der AG auch andere Unternehmensrechtsformen eingegliedert werden. Sinn und Zweck einer Holding ist unter anderem das Steuern sparen: Denn durch die Zusammenfassung der verschiedenen Unternehmensbeteiligungen wird im Falle einer Gewinnausschüttung keine Kapitalertragsteuer erhoben.
Steuern für GmbH-Gesellschafter: KSt, GewSt, USt & Co
Als GmbH-Gesellschafter musst du über einige Steuerarten Bescheid wissen, denn mit Gründung deines Unternehmens beziehst du Einkünfte aus deinem Gewerbebetrieb und musst diese selbstverständlich auch versteuern. Gemäß Steuerrecht müssen daher naturgemäß Abgaben zur Umsatzsteuer abgeleistet werden, insofern die GmbH nicht nur steuerfreie Umsätze ausführt. Für alle Kapitalgesellschaften gilt: Sie unterliegen der Körperschaftsteuerpflicht. Eine Befreiung von der Besteuerung ist unter Umständen möglich, beispielsweise dann, wenn die GmbH die Kriterien zur Gemeinnützigkeit erfüllt. Auch die Ableistung der Gewerbesteuer ist für eine GmbH obligatorisch, selbst wenn alle Gründungsmitglieder Freiberufler wären, denn sie wird Kraft Rechtsform immer als Gewerbebetrieb angesehen.
- Körperschaftsteuer (KSt)
- Gewerbesteuer (GewSt)
- Umsatzsteuer (USt)
- Einkommensteuer (ESt)
- Kapitalertragsteuer (KapESt)
Weitere Steuern: LSt für Beschäftigte, GrESt & GrSt
Als Arbeitgeber ist die GmbH natürlich auch für die Abführung der Lohnsteuer für alle mit ihr in einem Beschäftigungsverhältnis stehenden Personen verantwortlich. Steuerrechtlich wird allen voran der Geschäftsführer als abhängig Beschäftigter verstanden. Bei Kauf einer Liegenschaft wird einmalig die Grunderwerbsteuer fällig. Sie wird immer dann eingefordert, wenn die Gesellschaft Immobilien nicht nur mietet, sondern käuflich erwirbt. Für alle Immobilien im Besitz der GmbH wird alsdann noch die Grundsteuer herangezogen.
- Lohnsteuer (LSt)
- Grunderwerbsteuer (GrESt)
- Grundsteuer (GrSt)
Welche Steuern du bei einer Immobilienaktiengesellschaft erwarten kannst, erfährst du hier:
Fazit: Gesellschaft mit beschränkter Haftung - Für wen lohnt es sich?
Durch vielseitige GmbH Modelle kannst du deinen Traum von einem eigenen Unternehmen in beliebiger Konstellation starten und hast die Möglichkeit, auch auf Veränderungen die Gesellschafterzahl betreffend flexibel zu reagieren. Ob du lieber alleine arbeitest oder im Team - eine GmbH bietet Solo-Gründern, Team-Gründern und unternehmerischen Partnerschaften eine passende Rechtsform, um selbst riskante Geschäfte geschickt und ohne private Haftung abzuwickeln. Die leichte Einbringung von neuen Gesellschaftern und veränderliche Geschäftsführung ermöglichen eine generationsübergreifende Bewirtschaftung der Kapitalgesellschaft und können zudem eine gesicherte Nachfolge organisieren.
Immobilienwirtschaftlich lohnen sich vermögensverwaltende Immobiliengesellschaften gerade für Existenzgründer und Investoren mit hohem Privatvermögen, die nicht-gewerblich (Immobilien GmbH) oder gewerblich (Holding) eigene und/oder fremde Immobilienbestände verwalten, vermieten und gegebenenfalls veräußern möchten. Auch bei langfristigen Übertragungen von Immobilieneigentum an Kinder und Enkel ist die GmbH eine gute Wahl. Weiterhin ist das in die GmbH eingebrachte Kapital selbst dann geschützt, wenn privat finanzielle Engpässe entstehen.
Vergleich: Einzelunternehmen, Ein-Mann-GmbH, kleine AG oder Unternehmergesellschaft?
Wenn du vorhast, dein Unternehmen alleine zu gründen, kannst du zwischen unterschiedlichen Unternehmensrechtsformen wählen: Zum einen gibt es ganz klassisch die Einzelunternehmung, bei der du als Freiberufler oder eingetragener Kaufmann agierst oder aber ein Kleingewerbe aufmachst. Alternativ kannst du dich zwischen der Ein-Mann-GmbH und der Unternehmergesellschaft - gerne auch als "Mini-GmbH" bezeichnet - entscheiden oder eine kleine Aktiengesellschaft gründen.
Einzelunternehmen & Einpersonen-GmbH
Im Grunde genommen unterscheiden sich die beiden Unternehmensrechtsformen Einzelunternehmen und Einpersonengesellschaft nicht sonderlich, denn in beiden Fällen bist du als Alleingesellschafter mit Einzelgeschäftsführungsbefugnis und Einzelvertretungsmacht tätig. Die entscheidende Abweichung stellt sich allerdings in Gestalt der Haftungsfrage: Als eingetragener Kaufmann (e. Kfm.) bzw. eingetragene Kauffrau (e. Kff.) haftest du unbeschränkt, unmittelbar und solidarisch - als Alleingesellschafter einer Ein-Personen-GmbH hingegen haftest du ausschließlich geschäftlich bis zur Höhe der von dir getätigten Stammeinlage.
Bist du selbst auch Einzelunternehmer und möchtest das enorme Haftungsrisiko nicht länger tragen? Dann solltest du darüber nachdenken, dein Einzelunternehmen in eine Ein-Personen-GmbH umzuwandeln. Der Formwechsel ist leicht vollzogen, kann aber bei Verlusten einen gewaltigen Unterschied bringen! Um einer persönlichen Haftung zu entgehen, benötigst du als Teil der eingetragenen Kaufleute (e. K.) nur eine notarielle Bescheinigung, die deiner Unternehmung einen Wert in Höhe von mindestens 25.000 Euro bestätigt, und diese beim Handelsregister zusammen mit der Eröffnungsbilanz einreichen. Das Einzelunternehmen wird praktisch als Sacheinlage in die GmbH eingebracht.
Unternehmergesellschaft & kleine Aktiengesellschaft
Alternativ kannst du dir überlegen, eine Unternehmergesellschaft (UG) zu gründen. Die oft als "kleine GmbH" oder "Mini-GmbH" bezeichnete Unternehmensrechtsform stellt eine Unterform der herkömmlichen Gesellschaft mit beschränkter Haftung dar, fordert im Gegensatz zur "normalen" GmbH hingegen als Stammkapital nur einen einzigen Euro. Daher ist sie besonders attraktiv für Solo-Gründer, die keine 25.500 Euro auf dem Konto haben. Ohne das Stammkapital einer GmbH könnte allerdings dein Image bei den Banken niedriger ausfallen und deine Chance auf einen guten Kredit sinken.
Die sogenannte "kleine AG" ist vor allem für Einzelkämpfer gedacht, die ihre Aktiengesellschaft in einem kleinen Personenkreis halten möchten. Abgsehen von dem einzelnen Aktionär, der auch gleichermaßen die Rolle des Vorstands übernimmt, bedarf es lediglich drei weiterer Personen, die als Aufsichtsratsmitglieder bestellt werden. Allerdings ist die Gründung einer Aktiengesellschaft unabhängig von ihrer Größe sehr aufwendig und kostenintensiver, als die anderen gängigen Unternehmensrechtsformen. Deshalb ist unter Umständen eine Ein-Personen-GmbH oder eine Unternehmergesellschaft bezeichnet besser geeignet, wenn du vorhast, dein Unternehmen alleine zu gründen. Alternativ kommt für dich vielleicht auch die Gründung einer Einzelunternehmung in Frage.
Mehr zu den unterschiedlichen Rechtsformen für Solo-Gründer erfährst du hier:
- Einzelunternehmen (EU)
- Unternehmergesellschaft / UG (haftungsbeschränkt)
- Kleine Aktiengesellschaft - siehe AG
Lesetipp: Rechtsformen & Immobilien GmbH
- Rechtsformen: Liste
- Immobilien GmbH / Vermögensverwaltende GmbH
Rechtsformen: Liste
Rechtsformen - Welchen Arten einer Firma gibt es? Wenn du deine erste Firma gründen willst, dann ist die Wahl der idealen Rechtsform einer der ersten Schritte im Ablauf der Firmengründung. Ob spezielle Immobilienfirma oder Gründung eines Startups, hier habe ich alle Unternehmenstypen in Deutschland für dich zusammengefasst.
Unternehmenstypen im Detail:
- Einzelunternehmen
- Eingetragener Kaufmann / Eingetragene Kauffrau (e. K.)
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
- Offene Handelsgesellschaft (OHG)
- Kommanditgesellschaft (KG)
- Unternehmergesellschaft (UG)
- Immobilien GmbH / Vermögensverwaltende GmbH
- Aktiengesellschaft (AG)
- Immobilienaktiengesellschaft (REIT-AG)
- Societas Europaea (SE)
- Stiftung / Familienstiftung
Immobilien GmbH / Vermögensverwaltende GmbH
In diesem Artikel lernst du die Grundlagen zur Thematik der Immobiliengesellschaften. Kurz erklärt: Eine Immobiliengesellschaft ist ein Unternehmen, welches den Zweck der Vermietung, Erschließung, Finanzierung, Realisierung und/oder Vermarktung verfolgt. Dabei ist es egal, ob es sich um eine oder mehrere Immobilien handelt. Auch die Verwaltung von Wohnimmobilien und Gewerbeimmobilien - im Eigeninteresse oder als angebotene Dienstleistung gegenüber Dritten - ist ein beliebter Schwerpunkt bei Immobiliengesellschaften und vermögensverwaltender GmbH. Erfahre mehr über die wichtigsten Vorteile und Nachteile beim Immobilienkauf sowie die zu erwartenden Kosten.