Bewertungsverfahren für Immobilien: 5 Methoden zur Wertermittlung von Haus & Wohnung

Welche Bewertungsmethoden für Immobilien gibt es? Wann reicht die Bewertung eines Immobilienmaklers und wann müssen Sie einen Sachverständigen beauftragen? Wohnungsbewertung, Hausbewertung, Mehrfamilienhaus bewerten, mindestens 2 dieser Methoden kommen immer zum Einsatz, wenn es um die Immobilienbewertung geht. So ermitteln die Ihren Verkehrswert 2024.

Bewertungsmethoden für Haus & Wohnung

Der Immobilientyp bestimmt das für die Verkehrswertermittlung verwendete Bewertungsverfahren. Zur Verkehrswertermittlung von Immobilien gibt es unterschiedliche standardisierte Bewertungsverfahren.

Bewertungsmethoden im Vergleich: Schneller Überblick

In der Regel werden mindestens 2 dieser Verfahren gleichzeitig durchgerechnet:

  1. Vergleichswertverfahren
  2. Ertragswertverfahren
  3. Sachwertverfahren
  4. Residualverfahren
  5. Beleihungswertermittlung
Methode Kurze Erklärung
Vergleichswertverfahren Bodenwert durch Vergleich mit ähnlichen Grundstücken; häufig bei unbebauten Grundstücken & ETWs
Ertragswertverfahren Erwirtschaftete Erträge werden kapitalisiert; Hauptmethode für vermietete Objekte & Unternehmen
Sachwertverfahren Sachwert durch Abzug des Abnutzungswerts von Neubaukosten; für Einfamilienhäuser & Wohnungen
Residualverfahren Ermittlung des maximal investierbaren Betrags; Orientierungshilfe für Investoren
Beleihungswertermittlung Beleihungswert durch Banken zur Risikominimierung bei Krediten; Sicherheit des Verkaufs über Zeit

Vergleichswertverfahren bei unbebauten Grundstücken & ETWs

Was bedeutet Vergleichswertverfahren?

Im Vergleichswertverfahren schauen wir uns einfach an, was ähnliche Grundstücke oder Immobilien in der Nähe verkauft wurden und verwenden diese Preise als Referenz, um den Wert einer Immobilie zu bestimmen.

Es ist so, als würden wir sagen: „Diese Immobilie ist ähnlich wie diejenigen, die vor kurzem verkauft wurden, also wird sie wahrscheinlich auch einen ähnlichen Preis haben.“

Diese Bewertungsmethode stützt sich auf den Vergleich von Verkaufspreisen ähnlicher Grundstücke oder Wohnungen in der näheren Umgebung. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie die Größe des Grundstücks, die Lage, die örtliche Infrastruktur und andere Merkmale, die den Wert des Objekts beeinflussen können. Durch den Vergleich mit ähnlichen Transaktionen können Immobilienbewerter eine realistische Schätzung des aktuellen Marktwerts vornehmen.

Schnell und einfach erklärt:

  • Ermittlung des Bodenwerts durch Vergleich mit ähnlichen Grundstücken / Immobilien
  • Basierend auf dem Gedanken, dass ähnliche Objekte, ähnliche Preise erzielen

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Ertragswertverfahren bei vermieteten Immobilien

Was bedeutet Ertragswertverfahren?

Im Ertragswertverfahren schätzen wir den Wert einer Immobilie basierend auf den Mieteinnahmen, die sie generieren kann. Wenn eine Immobilie hohe Mieteinnahmen hat oder das Potenzial hat, sie zu erzielen, wird ihr Wert höher eingeschätzt. Es ist wie ein Blick in die Zukunft, um zu sehen, wie rentabel die Immobilie sein könnte.

Bei diesem Verfahren liegt der Fokus auf den potenziellen Einnahmen, die das Objekt generieren kann. Dazu werden die aktuellen oder erwarteten Mieteinnahmen herangezogen und mittels eines Kapitalisierungsfaktors in einen Kapitalwert umgerechnet. Dieser Kapitalwert bildet die Grundlage für die Bewertung der Immobilie. Neben den Mieteinnahmen werden auch andere Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die Betriebskosten, die Mieterfluktuation, eventuelle Leerstandszeiten und mögliche zukünftige Entwicklungen im Marktumfeld. Das Ertragswertverfahren ermöglicht somit eine fundierte Einschätzung des langfristigen wirtschaftlichen Potenzials einer vermieteten Immobilie.

Schnell und einfach erklärt:

  • Kapitalisierung der erwirtschafteten Erträge
  • Hauptmethode zur Bewertung von vermieteten Objekten, Grundstücken und Unternehmen
  • Fokus auf potenziellen zukünftigen Einnahmen der Immobilie

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Sachwertverfahren bei Einfamilienhäusern und Wohnungen

Was bedeutet Sachwertverfahren?

Das Sachwertverfahren schaut sich an, wie viel es kosten würde, eine Immobilie heute neu zu bauen. Dann zieht es davon ab, wie viel die Immobilie inzwischen an Wert verloren hat, weil sie älter geworden ist. Es wird hauptsächlich für Häuser und Wohnungen benutzt, um ihren reinen materiellen Wert zu bestimmen.

Bei diesem Verfahren wird der Sachwert der Immobilie anhand der Herstellungskosten bzw. der Neubaukosten ermittelt. Diese Kosten werden um Wertminderungen aufgrund von Alterung und Abnutzung bereinigt. Auch besondere Ausstattungsmerkmale oder bauliche Besonderheiten können in die Wertermittlung einfließen. Das Sachwertverfahren eignet sich besonders gut für Immobilien, deren Wert sich weniger durch ihre Ertragskraft als vielmehr durch ihre materielle Substanz definiert.

Schnell und einfach erklärt:

  • Ermittlung des Sachwerts durch Abzug des Abnutzungswerts von den Neubaukosten
  • Hauptsächlich für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen verwendet
  • Konzentriert sich auf physische Eigenschaften und Wiederaufbaukosten der Immobilie

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Residualverfahren: Ermittlung des maximal investierbaren Betrags

Was heißt Residualverfahren, einfach erklärt?

Das Residualverfahren ist wie ein Blick auf das verbleibende Geld, das ein Investor nach Abzug aller Kosten noch übrig hat. Es hilft dabei zu bestimmen, wie viel ein Investor maximal für eine Immobilie ausgeben kann, basierend auf den erwarteten zukünftigen Einnahmen. Es ist eine Art Sicherheitsnetz, um sicherzustellen, dass ein Investment rentabel ist.

Das Residualverfahren ist keine standardisierte Methode, sondern dient dazu, den maximal investierbaren Betrag zu bestimmen. Hierbei werden die vom Investor zu tragenden Kosten vom Verkaufswert der Immobilie abgezogen. Dieses Verfahren gibt einen Anhaltspunkt darüber, wie viel ein Investor maximal für eine Immobilie ausgeben kann, basierend auf den erwarteten Erträgen.

Schnell und einfach erklärt:

  • Ermittlung des maximal investierbaren Betrags durch Abzug der Investor-Kosten vom Verkaufswert
  • Keine standardisierte Methode, sondern eine Orientierungshilfe für Investoren
  • Gibt Anhaltspunkt über maximales Investitionspotenzial basierend auf erwarteten Erträgen

Beleihungswertermittlung: Minimierung des Risikos bei Krediten

Was bedeutet Beleihungswertermittlung?

Die Beleihungswertermittlung wird von Banken verwendet, um den Wert einer Immobilie zu bestimmen, bevor sie als Sicherheit für einen Kredit verwendet wird. Die Banken möchten sicherstellen, dass die Immobilie genug wert ist, um das geliehene Geld abzusichern. Sie berücksichtigen dabei, wie sicher die Immobilie über einen längeren Zeitraum verkauft werden kann. Dies hilft dabei, das Risiko für die Bank zu minimieren und Kredite sicher zu vergeben.

Auch die Beleihungswertermittlung ist nicht normiert. Banken bzw. das Kreditwesen ermitteln in der Regel den Beleihungswert der Immobilie, um das Risiko bei der Kreditvergabe zu minimieren. In die Wertermittlung geht die Wahrscheinlichkeit ein, mit er die Immobilie zum Beleihungswert über einen längeren Zeitraum sicher veräußert werden kann. Meist werden 70 bis 80 Prozent des zu erzielenden Marktwertes als Kreditrahmen zur Verfügung gestellt.

Schnell und einfach erklärt:

  • Bestimmung des Beleihungswerts durch Banken zur Risikominimierung bei Krediten
  • Berücksichtigt die Sicherheit des Immobilienverkaufs über einen längeren Zeitraum
  • Banken bieten in der Regel 70 bis 80 Prozent des zu erwartenden Marktwerts als Kreditrahmen an

Immobilie bewerten 2024

Sie kennen jetzt die typischen Verfahren, die zur Wertermittlung einer Immobilie von uns verwendet werden, mit einfacher Erklärung. Mehr zum Thema finden Sie heir: