Immobilie privat verkaufen: Ablauf & Risiken
Immobilie privat verkaufen – In den meisten Fällen soll der Hausverkauf schnell gehen und ohne lange Wartezeit realisiert werden. Bei privaten Verkäufen sind Sie als Eigentümer stark beansprucht, da Sie alle Aufgaben vor und während der einzelnen Phasen selbst vornehmen müssen. Dennoch ist eine private Veräußerung durchaus möglich, sofern Sie alle Schritte in der richtigen Reihenfolge vornehmen und sich darüber bewusst sind, dass Sie in den nächsten Wochen oder Monaten viel Zeit in Gespräche mit Kaufinteressenten und in Besichtigungen investieren müssen. Worauf es zu achten gilt, das und mehr erfahren Sie hier.
Risiken privater Vermittlung
Ehe Sie sich für das Verkaufen Ihres Hauses ohne Immobilienmakler entscheiden, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass es im Rahmen der Angebotspreisermittlung zu immensen Fehlern beim Immobilienverkauf kommt. Lassen Sie Ihre Immobilie professionell bewerten und legen den Preis erst fest, wenn Sie den Verkehrswert des Hauses kennen. Das bedeutet, dass Sie einen Gutachter beauftragen und die Wertermittlung zahlen müssen. Hier fallen Kosten von durchschnittlich 1.000 Euro an, weshalb manche Eigentümer auf die wichtige Grundlage der Preisbestimmung verzichten.
Risiko 1: Falscher Kaufpreis
Eine subjektive Bewertung Ihres Hauses birgt das Risiko, dass Sie entweder einen zu hohen oder einen zu niedrigen Preis ansetzen. Ein zu hoher Preis schränkt das Interesse potenzieller Käufer ein, während ein zu niedriges Angebot mit Verlusten einhergeht. Generell lässt sich sagen, dass Häuser, die privat verkauft werden, im Regelfall einen geringeren Verkaufserlös erzielen, als professionell vermarktete Immobilien.
Ist der Kaufpreis zu hoch, verlieren Sie Anfragen. Ist der Kaufpreis zu niedrig, verschenken Sie Geld
Risiko 2: Hohe Fehlerquote
Diese Tatsache beruht unter anderem auf dem Verhandlungsgeschick, das bei Maklern berufsbedingt und erfahrungsgemäß vorhanden ist. Wenn Sie als Eigentümer Ihr Haus schnell verkaufen möchten, erhöht sich die Gefahr einer Veräußerung des Hauses unter seinem tatsächlichen Wert. Außerdem liegt die Gefahr hoch, schwerwiegende Fehler zu machen, sowohl bei der Verkaufsvorbeitung, als auch während der Preisverhandlungen.
Hier einige der Nachteile und Risiken zusammengefasst:
- Geringerer Verkaufspreis bei privaten Verkäufen im Vergleich zu Maklerverkäufen
- Immense Fehler bei Angebotspreisermittlung ohne professionelle Bewertung
- Gefahr des Verkaufs unter dem tatsächlichen Wert bei schnellem Hausverkauf
- Empfehlung: Preis am Verkehrswert orientieren und von einem Experten ermitteln lassen
Ablauf: So läuft ein privater Hausverkauf ab
Schauen wir uns den Ablauf eines privaten Hausverkaufs nun genauer an.
Vorab der gesamte Verkaufsprozess im Überblick:
Vorbereitung: Dokumente & Exposé bereitstellen
Vor jedem Hausverkauf müssen die notwendigen Dokumente beschafft werden. Sie benötigen einen Grundbuchauszug, den Energieausweis, eine Wertermittlung, Grundrisse, Nachweise über eine eventuelle Grundschuld oder den Nachweis für die Belastungsfreiheit des Grundstücks. Weiter müssen der Lage- und Bebauungsplan, Belege zu erfolgten Sanierungs- und Wartungsarbeiten vorliegen.
Die Dokumente benötigen Sie:
- Grundbuchauszug
- Energieausweis
- Wertermittlung
- Grundrisse
- Nachweise über eine eventuelle Grundschuld
- Nachweis für die Belastungsfreiheit des Grundstücks
- Lage- und Bebauungsplan
- Belege zu erfolgten Sanierungs- und Wartungsarbeiten
Für die Anfertigung eines Exposés benötigen Sie Bilder, die das Objekt von seiner schönsten Seite und damit interessensfördernd präsentieren. Alle Beschreibungen müssen der Wahrheit entsprechen, aussagekräftig sein und auch eventuelle Mängel beinhalten.
Besichtigungstermine: Organisation & Durchführung
Nach der Veröffentlichung des Exposés sollten Sie Ihre Erreichbarkeit per E-Mail und telefonisch prüfen, da Kaufinteressenten eine zeitnahe Antwort und nicht selten einen umgehenden Besichtigungstermin erwarten. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie vor allem in den Abendstunden und am Wochenende zahlreiche Anfragen erhalten und dementsprechend erreichbar sein sollten. Das Timing von Besichtigungen erfordert eine gute Organisation, da die Termine mit Ihrem Alltag und mit den zeitlichen Möglichkeiten potenzieller Käufer harmonieren müssen.
Alles Wichtige rund um die Immobilien Besichtigung:
- Erreichbarkeit nach Exposé-Veröffentlichung wichtig
- Schnelle Reaktion auf E-Mails und Anrufe entscheidend
- Kaufinteressenten erwarten zeitnahe Antworten und Besichtigungstermine
- Häufige Anfragen in den Abendstunden und am Wochenende
- Gute Organisation für passende Besichtigungstermine nötig
- Abstimmung mit potenziellen Käufern für harmonische Terminplanung
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Bonität: Prüfung der Kreditwürdigkeit
Wird die Verkaufsabsicht ernst, benötigen Sie vom Interessenten Dokumente zur Bonität und dem Einkommen, sowie eine Bestätigung, dass die Finanzierung gewährleistet ist. Die Prüfung dieser Unterlagen erfordert Erfahrung und muss ausschließen, dass es letztendlich kurz vor der Vertragsunterzeichnung zu Problemen, beispielsweise durch eine nicht sichergestellte Finanzierung, kommt.
Prüfung der Kreditwürdigkeit sagt aus, ob ein Käufer wirklich zahlen kann oder nicht
Preisverhandlung: Objektive Bewertung als Basis
Nur wenn Sie sich bei der Ermittlung des Angebotspreises auf den professionell ermittelten Verkehrswert stützen, können Sie wirklich objektiv verkaufen und subjektive Empfindungen außen vor lassen. Die meisten Kaufinteressenten gehen mit dem Verkäufer in eine Preisverhandlung. Das ist der Zeitpunkt, an dem mentale Stärke und Verhandlungskompetenz bedeutsam werden. Sie haben den Preis ermittelt und sich dabei auf den Verkehrswert berufen. Nun ist Ihre Verhandlungssicherheit gefragt, wenn Sie den für das Objekt anberaumten Preis nicht unterschreiten und auf diesem Weg Nachteile erzielen möchten.
Zusammengefasst:
- Emotionale Bindung zum Haus erschwert objektive Preisbewertung
- Risiko der Überbewertung oder Unterbewertung
- Professionelle Bewertung basierend auf Verkehrswert empfohlen
- Ermöglicht objektiven Verkauf ohne emotionale Einflüsse
- Preisverhandlung erfordert mentale Stärke und Verhandlungskompetenz
- Ziel: Angebotspreis nicht unter den ermittelten Verkehrswert setzen
Wurde die Bonität geprüft und der Kaufpreis ausgehandelt, können Sie den Verkauf nun offiziell abwickeln. Hierfür müssen Sie lediglich den Kaufvertrag aufsetzen und ihn während des finalen Notartermins beglaubigen lassen.
Mehr Informationen zum Thema Hausverkauf
Sie möchten Ihre Immobilie verkaufen und haben noch einige offene Fragen? Hier finden Sie weitere Ratgeber.
Erbe, Erbengemeinschaft, Scheidung & Co.
Es gibt verschiedene Gründe, die Sie über den Verkauf einer Immobilie nachdenken lassen. Viele unserer Kunden besitzen bereits ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung, wenn sie ihr Elternhaus erben und wissen nicht, wie sie jetzt mit dem Erbe umgehen sollen. Andere wiederum möchten Ihre Immobilie aufgrund von Scheidung verkaufen. Stehen Sie vor dieser Frage oder haben einen anderen Grund für den Hausverkauf? Unsere professionellen Online Immobilienmakler unterstützen Sie und helfen dabei, den besten Preis für die Immobilie zu erzielen und im Verlauf des Verkaufs keine langen Wartezeiten auf die Agenda zu setzen. Während Sie als alleiniger Eigentümer auch privat verkaufen können, stellen ein geerbtes Haus oder eine Wohnung im Besitz einer Erbengemeinschaft vor größere Herausforderungen.
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Aufgaben eines Maklers
Grundsätzlich erfüllt ein Immobilienmakler alle Aufgaben, die vor und während der Verkaufs- und Vermietungsphase wichtig sind. Er erstellt ein Exposé, ermittelt den Verkehrswert Ihrer Immobilie, inseriert Ihr Objekt und ist anschließend die Schnittstelle zwischen Ihnen und anfragenden Interessenten. Während die Erstellung und Veröffentlichung eines Inserats eine zeitintensive, aber einmalige Aufgabe ist, gehört die Beantwortung von Kundenanfragen zum täglichen Geschäft eines Maklers.
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Provision für den Makler – Die wichtigsten Regelungen
Mehr als 80 Prozent aller zum Verkauf oder zur Vermietung bestimmten Immobilien werden über einen Immobilienmakler angeboten. Das bedeutet, dass der Eigentümer einen Immobilienmakler beauftragt, das Angebot zu inserieren und alle Aufgaben bis zum Vertragsabschluss in seinem Auftrag zu realisieren. Hierbei handelt es sich um eine Dienstleistung, die zwischen dem Auftraggeber und dem Immobilienmakler vereinbart wird. Nach erbrachter Dienstleistung fällt eine Provision, die sogenannte Maklercourtage an.
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