Trauerbekundungen: Taktvoll und mitfühlend Beileid aussprechen + Zitate

Trauerbekundungen – Bei einem Todesfall in der Familie oder im Freundschaftskreis sollte das Beileid an die Trauerfamilie ausgesprochen werden. Die richtigen Worte zu finden fällt dabei häufig recht schwer. Sie sollten persönlich und dabei stets taktvoll und mitfühlend sein.

Die richtigen Worte für die Beileidsbekundung: Rede bis hin zur Kranzschleife

Die richtigen Worte zu finden ist besonders in einem Trauerfall sehr schwer. Egal, ob es sich um eine Trauerkarte, die Aufschrift einer Kranzschleife oder eine Trauerrede handelt. Die Worte sollten taktvoll und mit bedacht gewählt werden, um dem Verstorbenen die nötige Ehre zu erweisen. Wem die Wortwahl schwer fällt, greifen wir unterstützend unter die Arme und geben einige Beispiele und Tipps für die angemessenen Worte als Trauerbekundung.

Achten Sie auf die Beziehungsebene zum Verstorbenen

Um die richtigen Worte und Gesten im Trauerfall zu finden, sollte man sich zunächst einmal darüber klar werden, in welchem Verhältnis man zum Verstorbenen gestanden hat. Es darf durchaus einen Unterschied machen, ob die Grundlage der Trauerbekundung ein eher geschäftliches oder deutlich persönliches Verhältnis gewesen ist. So erwarten etwa Hinterbliebene keine tiefschürfenden Gedanken bei der Beileidsbekundung, wenn Verstorbener und Trauernder in einem rein geschäftlichen Verhältnis gestanden haben. Im Kartentext darf in diesem Fall auch ohne Probleme mit den standardisierten Floskeln („Mit großer Bestürzung…“, „Tief betroffen habe ich…“ usw.) gearbeitet werden.

Anspruchsvoller und auch von den entsprechenden Erwartungen der Angehörigen begleitet sind Beileidsbekundungen auf der Grundlage einer zuvor sehr persönlichen Beziehung zum Verstorbenen. Für beide Seiten – unmittelbare Familie des Verstorbenen und den Kondulierenden – spielen dann die Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse eine große Rolle und beeinflussen Inhalt und Form des Gesagten.

Doch genau an dieser Stelle kann es für den Kondulierenden auch eine große Hilfe sein, beim Finden der richtigen Worte auf die persönliche Beziehung zum Verstorbenen zurückzugreifen. Der Einstieg ins Gespräch mit den Hinterbliebenen, ja sogar eine Ansprache oder schriftliche Beileidsbekundung kann uns sollte sich auf diese persönlichen Begegnungen besinnen. Oftmals entstehen daraus auch ohne „fremde“ Hilfe die richtigen Worte und Gedanken.

Der Einstieg – Trauerspruch und Anrede

Und dennoch: Oft ist es der Einstig in eine Trauerbekundung, der am schwersten fällt. Eine Trauerrede kann gut mit einem taktvollen Trauerspruch, Kondolenzspruch oder Beileidsspruch begonnen werden. Sprüche dieser Art setzten sich mit der Thematik von Trauer, Tod, Abschied oder auch Verlust auseinander. Sie sind dabei stets einfühlsam und regen zum Reflektieren und Nachdenken an.

Es ist für den Einstieg in eine Trauerbekunden aber durchaus auch in Ordnung, mit einem wichtigen Satz oder Gedanken des Verstorbenen zu beginnen, der dem Kondulierenden in guter Erinnerung geblieben ist. Auf diese Weise ist dann unmittelbar eine persönliche Brücke zwischen dem Verstorbenen, den unmittelbaren Hinterbliebenen und dem Redner gebaut.

Im Rahmen der später folgenden persönlichen Beileidsworte kann Bezug auf diesen Spruch genommen werden. Im Anschluss folgt die Anrede der Trauerfamilie. Sofern eine persönliche Beziehung zu diesen besteht, sollten sie mit dem Vornamen direkt angesprochen werden. Einige Formulierungen, die sich gut als Anrede eignen, sind beispielsweise Liebe Trauerfamilie, Liebe Trauernde, Liebe Familie Mayer, …

Die Kondolenzworte – Persönliche Geschichten und Beileidsworte

Nach der Anrede sollten direkt die Kondolenzworte folgen. Hier kann das Thema Tod direkt angesprochen werden, aber auch persönliche Erinnerungen an den Verstorbenen genannt werden. Gemeinsam erlebte Momente, kleine Geschichten oder Anekdoten über das Leben des Verstorbenen oder einfach der tiefe Ausdruck von Trauer. Es ist wichtig der Trauerfamilie zu zeigen, dass der Verlust auch für Sie sehr schmerzhaft war, die Erinnerungen, die Liebe und das Erlebte jedoch viel stärker sind als der Tod. Achten Sie darauf taktvoll zu bleiben und Ihre Formulierungen weise zu wählen. Es hilft sich vorab einige Notizen zum Inhalt der Rede zu machen.

Trauersprüche für Beileidskarten

Bleiben Sie sich treu

Viele Menschen unterliegen der Versuchung, bei Beileidsbekundungen trauriger, frömmer, betroffener zu tun als sie es wirklich sind. Hintergrund dieser Haltung ist es dabei oft, daß der Kondulierende glaubt, man erwarte eine bestimmte Trauerhaltung von ihm. Doch das Gegenteil ist der Fall: wer sich in seiner bisherigen Beziehung zum Verstorbenen und den Hinterbliebenen gegenüber bislang etwa nicht als besonders spiritueller Mensch präsentiert hat, sollte auch bei seinen Beileidsworten nicht plötzlich „päpstlicher als der Papst“ auftreten.

Grundsätzlich gilt: Auch im Trauerfall und bei Beileidsbekunden authentisch bleiben. Der Kondulierende sollte sich selbst und seiner Art treu bleiben. So darf ein grundsätzlich lebenslustiger Mensch, der dem Verstorbenen stets mit Humor und Leichtigkeit begegnet ist, diese Haltung durchaus auch bei seiner Beileidsbekundung einnehmen. Vorausgesetzt, man meint es mit dieser Leichtheit selbst auch wirklich Ernst. Menschen spüren nämlich in der Regel sehr gut, ob es das Gegenüber wirklich Ernst meint – auch im Trauerfall.

Beileid einmal lustig

Bildergebnis für Todesanzeige Mundart Kölsch

Als wahre Meister im Umgang mit Leid und Tod gelten Rheinländer, allen voran die Kölner. Bestes Beispiel: Immer wieder finden sich in der lokalen Presse Todesanzeigen in Mundart. Beerdingungsinstitute bieten mittlerweile Kölsch-Beerdigungen an. Unerschöpfliche Quelle für Mundart-Texte und damit auch für Beileids-Texte sind Gedichte von Willi Ostermann:

Wenn ich ens nit mih existeere, wenn ich de Auge zujedon, wenn ich mich bovve presenteere, janz hösch am Himmelpötzje ston, dann soll dä Petrus dat schon maache, hä sök dä schönste Platz mir us; hä weiß, et jit dann jet zo laache, ich ben vun Kölle am Rhing zu Hus.

Trauerschleife und Kranzschleife – Die richtige Wortwahl

Bei einem Trauerfall ist es üblich, dass enge Familienmitglieder, Verwandte und gute Freunde einen Kranz als Gedenken an den Verstorbenen kaufen. Hierfür ist es nicht nur nötig die Blumen und das optische Bild auszusuchen, sondern auch eine Beschriftung der Kranzschleife zu wählen. Es kann sich hierbei sowohl um Sprüche handeln, die besonders vom Herzen kommen aber auch um einen feinfühligen letzten Gruß. Als Beispiele bieten sich Worte, wie ‚Wir werden Dich nie vergessen! – Deine ..‘ oder aber ‚In stillem Gedenken‘ an.

Trauerbekundung – Ideen und Anregungen für Ihre Rede

Damit Sie bei dem Verfassen der Trauerbekundung nicht alleine dastehen, haben wir einige Ideen und Anregungen für Ihre Trauerrede zusammengestellt, an denen Sie sich orientieren können. In jeder Trauerrede sollte etwas Persönliches stecken, weshalb wir empfehlen unsere Ideen und Anregungen mit persönlichen Anekdoten oder Geschichten zu ergänzen.

Die Anrede und der Trauerspruch

  • Liebe Familie XY,
  • Sehr geehrte Frau XY,
  • Zum Tode Ihres Mannes sprechen wir Ihnen unser tiefes Mitgefühl aus…
  • Ich bin tief betroffen und spreche Dir und Deiner Familie meine aufrichtige Anteilnahme zum Tod Deiner lieben Mutter aus…
  • Wir haben mit Euch gebetet, gebangt und gehofft. Doch nun trauern wir leise mit Euch.
  • Wir können immer noch nicht fassen, dass Dein Bruder uns für immer verlassen hat…
  • Es schmerzt mich sehr, einen guten Freund zu verlieren…
  • Es ist so unsagbar schwer, passende und tröstende Worte zu finden.
  • Zu dem schweren Verlust durch den Tod Ihrer Frau spreche ich Ihnen mein herzliches Beileid aus…
  • Es ist so schmerzhaft, einen geliebten Menschen so plötzlich zu verlieren.
  • Wir teilen mit Ihnen den schmerzlichen Verlust, den Sie durch den Tod von … erlitten haben…
  • Wir alle sind sehr erschüttert über den tragischen Verlust Deines geliebten Bruders. Unsere aufrichtige Anteilnahme sowie viel Kraft für die schweren Stunden der Trauer und des Abschieds.

Persönliche Worte und die Kondolenzworte

  • Wir werden sie in bester Erinnerung behalten und ihr Lebenswerk in ihrem Sinne fortführen…
  • Tief berührt möchte ich Dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen.
  • Alle, die sie kannten, waren von ihrer Ausstrahlung und Hilfsbereitschaft beeindruckt…
  • Möge der Schmerz über den Tod Dich nicht erdrücken und Dir die Erinnerung an die gemeinsame Zeit genügend Kraft für die Zukunft geben.
  • Er war mein bester Freund, ich werde ihn nicht vergessen…
  • Ich wünsche Dir, dass Du gestützt durch Deine Kinder und Enkelkinder genug Kraft findest, den weiteren Lebensweg zu meistern.
  • Wir haben sie sehr lieb gehabt, und ihr fröhliches Wesen war für uns immer ein Vorbild…
  • Ich wünsche Euch in dieser Zeit ganz viel Kraft und gegenseitige Liebe
  • Viele Menschen werden sich dankbar und liebevoll an sie erinnern…
  • Ich hoffe, dass Deine Trauer bald zu einer liebevollen Erinnerung wird.

Trauer Zitate

Johann Wolfgang von Goethe

Es ist eine Ferne, die war, von der wir kommen.
Es ist eine Ferne, die sein wird, zu der wir gehen.

Das folgende Zitat ist auch von Johann Wolfgang von Goethe. Absolut wahre Worte, die jeder, der schon einmal getrauert hat nachvollziehen kann.

Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man nicht durch den Tod verlieren.

Franz Kafka

Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

Ernest Hemingway

Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.

Dalai Lama

Inneres Glück ist nicht von materiellen Umständen abhängig. Es wurzelt in unserem Geist.

Konfuzius

Alle weltlichen Dinge sind nur ein Traum im Frühling. Betrachte den Tod als Heimkehr.

Theodor Fontane

Still wird’s! Und als den tiefen Frieden
ein leises Wehen jetzt durchzog,
da mocht‘ es sein, daß abgeschieden
die Erdenseele aufwärts flog.

Thomas Mann

Die Bande der Liebe werden mit dem Tod nicht durchschnitten.

William Shakespeare

Wir sind vom gleichen Stoff, aus dem die Träume sind und unser kurzes Leben ist eingebettet in einen langen Schlaf.