Energiesparhäuser – alles wichtige Rund um’s Thema Energieeffizienz im Eigenheim

Das Thema Energiesparen und Umweltfreundlichkeit rückt immer mehr in den Vordergrund. Dies aber nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch beim Thema Haus und vor allem Hausbau. Ob Solarenergie auf dem eigenen Dach oder Heizung in Form eines Kamins. Was macht ein Energiesparhaus überhaupt erst zu einem und was muss beim Bau eines solchen Hauses beachtet werden?

Gesetzliche Vorschriften – Heizen, Dämmen und Solarenergie

Natürlich gibt es beim Thema Energiesparen und besonders bei Energiesparhäusern einige gesetzliche Vorschriften. Es ist mittlerweile sogar Pflicht, Energie effizient zu bauen. Doch was genau bedeutet das? Dazu gehören insbesondere zwei wichtige Punkte. Die richtige und zeitgemäße Dämmung des Hauses aber auch das richtige Heizen des Hauses. Es hört sich zuerst schwerer an als es ist, denn ein Energiesparhaus hilft nicht nur der Umwelt, sondern am Ende auch Ihrem Portmonee.

Heizen und Warmwasser – das muss beim Bau eines Energiesparhauses beachtet werden

Das Heizen und die Warmwasseraufbereitung spielen beim Thema Energieeffizienz eine entscheidende Rolle, denn beides verbraucht den Großteil an Energie im Haus. Heutzutage arbeiten Gas- und Ölheizungen sehr effizient, jedoch ist es unklar, wie sich die Preise und die Versorgungssicherheit bei diesen Energiequellen in Zukunft entwickeln werden.

Welche Alternativen gibt es also? Die wohl einfachste ist die fast kostenlos zu erhaltende Energie der Sonne. Man fängt Sie durch große Richtung Süden gelegene Fenster ein und kann ergänzend Wärmepumpen, Solarthermie und Pelletkessel einsetzen, um den Rest zu erledigen. Ihr Haus wird somit nicht nur energiesparend geheizt, Sie tuen gleichzeitig etwas gutes für die Umwelt und Ihre Kosten werden gesenkt.

Wärmedämmung – das wichtigste auf dem Weg zum Energiesparhaus

Die Technik der Wärmedämmung wird stetig verbessert und verändert. So haben die heutigen zweifach verglasten Fenster eine 50 – 60 Prozent höhere Dämmwirkung als die Fenster aus den siebziger Jahren. Aber welche Arten der Dämmung sind modern?

Heutzutage haben die Hausaußenflächen und das Dach ebenfalls eine Isolierung gegen Wärmeverlust durch verbesserte Dämmung. Dafür werden Dämmmaterialien wie Polystyrol-Dämmplatten und Holzfaserdämmstoffe verwendet, die den Energieverlust enorm senken. Wer beim Bau seines Hauses an der Dämmung spart, verliert nach der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) Fördermöglichkeiten oder muss Bußgeld zahlen. Aber auch Hausbesitzer, müssen nachträglich immer wieder in die Dämmung ihrer Immobilie investieren. Jedoch bleibt es nicht bei der Dämmung der Außenflächen und des Daches. Auch alle Leitungen für Heizung und Warmwasser sollten eine Dämmung erhalten, die durch Dämmschläuchen gewährleistet wird. Wer aber auf nichts verzichten will, sollten auch die Rollladenkästen gedämmt werden, da dies eine Stelle ist die oft vernachlässigt wird. Ein kleiner Aufwand, der den Energieverbrauch aber ebenfalls senkt.

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Dieses gut 202 m² große Pultdachhaus habe ich zusammen mit einer 3-köpfigen Familie aus der Nähe von München geplant. Das Bauherrenehepaar hatte Glück über Beziehungen im Münchener Süden ein Grundstück kaufen zu können. Ihnen war es für ihr neues Zuhause sehr wichtig helle, lichtdurchflutete Räume zu erhalten. Zum Süden haben wir daher raumhohe Fensterfronten eingeplant und auch die anderen Hausseiten haben sehr viele Fenster. Als Raumprogramm wünschte sich das Bauherrenehepaar im Dachgeschoss ein Ensuitebereich für die Eltern mit Doppeldusche im Bad, ein Kinderzimmer, ein Kinderbad und ein Gästezimmer das man evtl. als Kinderzimmer nutzen kann. Im Erdgeschoss sollte ich einen großzügigen Koch-/Wohnbereich mit Arbeitsecke einplanen. Darüber hinaus sollte auf dieser Etage noch ein Technik- und Hauswirtschaftsraum und ein Gästebad seinen Platz finden. Der Bauherrin war es sehr wichtig, dass sie für ihr neues Zuhause eine gradläufige Treppe bekommt, die vom Wohnbereich aus zu betreten ist, d.h. dass die Treppe sehr zentral liegt. Außerdem sollte man von der Doppelgarage direkt in den Hauswirtschaftsraum gehen können. Die äußere Optik ihres Traumhauses wünschte sich das Bauherrenehepaar sehr modern mit Pultdach und weißem Putz + schwarzes Dach und Fenster. Jeder Mensch ist anders, deshalb ist auch jedes Zuhause anders.

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Energiesparhaus – die verschiedenen Modelle und ihre Unterschiede

Aufgrund der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV 2009), stellt sich bei einem Hausbau nicht mehr die Frage nach einem Energiesparhaus oder einem normalen Haus, sondern wie viel Energie man in seinem neuen Haus sparen möchte. Dies ist nicht nur wichtig für die späteren Kosten für Energie sondern auch für die im Vorfeld benötigte Finanzierung des Hauses. Man sollte sich also über die verschiedenen Modelle des Energiesparhauses im Vorfeld informieren.

Das KfW-Effizienzhaus – Merkmale, Unterschiede und gesetzliche Standards

Der Begriff KfW-Effizienzhaus ist vor allem als Qualitätsbegriff für besonders sparsame Energiesparhäuser zu verstehen. Neben dieser Funktion ist es aber auch für die finanzielle Förderung durch die KfW-Förderbank wichtig. Dieses Modell wird dabei in 3 verschiedene Standarts unterteilt die angeben, wie Energieeffizient das Haus wirklich ist und wie weit das Haus die Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung unterschreitet. Die KfW-Effizienzhaus-Standards 40, 55 und 70 zeigen: Je kleiner die Zahl, desto besser die Energieeffizienz des Hauses und desto höher die Förderung der KfW-Förderbank.

Der Effizienzhaus-Standard KfW 40 schreibt aber noch weitere Standarts voraus: Es muss 60 Prozent weniger Energie verbrauchen als ein vergleichbarer Neubau nach KfW-100-Standard. Zudem darf kein Holz beim Bau der Fenster verwendet werden, dafür müssen dreifach verglaste Fenster aus PVC-5 eingesetzt werden. Das Haus muss luftdicht sein und regenerative Energien nutzen.

Das Passivhaus – Dämmung ist das A und O

Ein Passivhaus ist kein bestimmter Bautyp. Die Bezeichnung Passivhaus zeigt lediglich, dass das Haus eine so gute Wärmedämmung hat, dass es keine klassische Heizung benötigt. Es hat also eine passive Wärmegewinnung kombiniert mit einer Lüftungsanlage. Ziel ist es Wärmeverluste durch Transmission oder Lüftung so gering wie möglich zu halten. Die Dämmung ist besonders in Bereichen wie dem Dach, der Gebäude hülle, an Fenstern aber auch im Keller sehr gut und somit Luft undurchlässig. Für Frischluft, sorgt die Lüftungsanlage, die diese auch gleichzeitig erwärmen kann durch die Energie der Abluft.

Bei der Planung eines Passivhauses muss mehr als bei allen anderen darauf geachtet werden, dass die Dämmung gut ist und keine undichten Stellen entstehen. Dreifach verglaste Fenster, müssen sein und diese am besten in den Süden ausgerichtet. Glasfronten oder -flächen, die sich Ost- oder Westlich orientieren können im Sommer schnell zu dem unerwünschten Brutkasteneffekt führen. Durch die fehlende Heizung spare Sie enorm an Kosten und tuen auch der Umwelt einen gefallen. Das Passivhaus bietet also nicht nur eine konstante Temperatur im Haus, sondern auch eine sehr kompakte Haustechnik. Leider ist der Bau eines solchen Hauses sehr Zeitaufwendig und demnach kostenintensiver.

Das Plusenergie-Haus – Energieproduzent und Optimalfall

Das Plusenergiehaus wird seinem Namen definitiv gerecht. Es ist ein regelrechtes Minikraftwerk und kombiniert die Techniken der Passiv- und Nullenergiehäuser. Es produziert in der Summer übers Jahr hinweg mehr Energie als es selbst verbrauchen kann. Wie kann so etwas funktionieren und wieso sind noch nicht alle Häuser ein Plusenergie-Haus?

Das Plusenergie-Haus vernetzt die Techniken einer guten Dämmung einer modernen Heizanlage und einer überproportional ausgelegte Photovoltaik-Anlage. Diese Kombination sorgt dafür, dass das Haus seinen eigenen Bedarf deckt und noch weitere Energie zur Verfügung hat, die es frei nutzen kann um beispielsweise Strom ins örtliche Versorgungsnetz ein zu speisen. Der Besitzer erhält also sogar noch einen kleinen Nebenverdienst dafür, dass sein Haus Energie produziert. Ökologisch gesehen ist diese Haus der Optimalfall, nicht nur für dessen Besitzer, sondern auch für die Umwelt. Was genau ist aber eine überproportional ausgelegte Photovoltaik-Anlage und was genau macht sie? Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten, denn eine Photovoltaik-Anlage ist nichts anderes als eine Solaranlage. Sie nutzt also die Sonnenenergie, um Strom zu erzeugen und das Haus damit zu versorgen. Durch die gute Dämmung und das moderne Heizsystem benötigt das Haus aber nicht so viel Solarenergie, wie die Photovoltaik-Anlage liefert und somit bleibt Storm über.