Landhaus: Bauen, kaufen oder mieten – Die richtige Wahl für Familien & Naturliebhaber

Landhaus – Wenn einem der Begriff Landhaus begegnet, dann steigt bei vielen das Bild eines romantisch-rustikalen Cottages in den Kopf. Über die Auswahl des Grundstücks bis zur Sanierung. Die Entscheidung zum Bau, Kauf oder Mieten eines Landhaus bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit sich. Merkmale, Kosten, Finanzierung sind entscheidende Faktoren. Ein abgelegenes Landhaus in der Natur mit individuellem Charme eignet sich für Familien oder Erholungssuchende. Hier gelangst du zurück zur Übersicht der unterschiedlichen Haustypen.

Was versteht man unter einem Landhaus?

Ein Landhaus einfach erklärt:

Als Landhaus definiert man ein Wohngebäude, welches sich auf einem Landgut befindet. Meist handelt es sich hierbei um ein großes Grundstück zu welchem noch ein weitläufiger Garten gehört. Größe, Freiraum und ein romantischer, rustikaler Stil bestimmen das Bild eines Landhauses.

Immer beliebter werden Stadthäuser (oft Reihenhäuser) im Landhausstil. Beide Vorteile, die gute Infrastruktur und die rustikale Außenerscheinung, werden so miteinander verbunden.

Die massiven Baukörper mit großzügigen Proportionen sind auffällig gestaltet durch die langen Balkone, Terrassen, Dachgauben und Pavillons. Echtholz ist ein bestimmendes Material des Landhauses – Klappläden, Fenster, Türen und Geländer sorgen für den harmonischen Stil des Hauses. Zugehörig ist in manchen Fällen auch ein Wintergarten oder Carport. Warme Töne, Stein, Keramik, Rattan und ein Kachelofen bieten eine Wohlfühlstimmung und bringen Entspannung und Erholung.

Landhäuser gibt es in Klein und Groß, wie hier in Villa Edition als Ferienhaus & -hotel:

Raumaufteilung: Fokus Wohnzimmer und große Küche

Ein Landhaus steht für Individualität, die beliebig wählbaren Grundrisse führen zu unterschiedlichen Raumaufteilungen. Diese beliebte Landhaus-Variante kann nach eigenem Belieben und nach Bedürfnissen verändert werden. Die Ausstattung des Wohnzimmers erfolgt traditionell mit großen Sofas und antiken Möbeln. Vervollständigt wird das Bild durch Textilien wie Tischdecken, Überwürfe und Kissen.

Im Stil einer Blockhütte erscheint meist der Schlafbereich. Auch als zweites Wohnzimmer könnte die Küche gelten. Genügend Platz zum Beisammensein und Kommunizieren und zahlreiche Stühle machen die Küche zu einem wahren Gemeinschaftsraum. Dazu kommt ein Esszimmer mit großzügigen Esstischen aus Holz, sowie das Dachgeschoss mit Holzdielenböden.

Du möchtest ein Haus kaufen oder bauen, doch weißt nicht, welches das Richtige ist? Dann schau in unserem Ratgeber Haustypen von A – Z vorbei! Hier findest du alle Hausformen, von Bungalow bis Reihenhaus!

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Vorteile & Nachteile: Lage, Infrastruktur und mehr

Für vielerlei Interessanten macht die abgelegene, ruhige Lage der Charme eines Landhauses aus, doch die ländliche Lage kann auch Nachteile mit sich bringen. Infrastruktur, Ausstattung, Umgebung und Kosten sind wesentliche Punkte, wenn es um den Bau oder Kauf eines Landhauses geht. Die Zwischenlösung zwischen einem Land- und einem Stadthaus, wäre ein kleines Haus in der Stadt im Landhausstil.

Zuerst die schnelle Vor- & Nachteile Checkliste

Vorteile Nachteile
Großer Freiraum und viel Platz Möglicherweise längere Pendelzeiten zur Arbeit
Naturnähe und landschaftliche Schönheit Begrenzte Nähe zu städtischen Annehmlichkeiten
Privatsphäre und Ruhe Potenziell höhere Kosten für Grundstückspflege
Gartenanbau und Landwirtschaftliche Nutzung Geringere Auswahl an Restaurants und Unterhaltung
Historischer Charme und Charakter Begrenzte Verfügbarkeit von Dienstleistungen
Weniger Verkehr und Lärm Eventuell eingeschränkter Zugang zu Breitband-Internet
Potenziell niedrigere Immobilienpreise Längere Anfahrtswege zu medizinischen Einrichtungen
Erholung und Outdoor-Aktivitäten Eventuell höhere Heizkosten im Winter
Möglichkeit zur Tierhaltung Begrenzter Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln
Lebensqualität in ländlicher Umgebung Eventuell geringere Wertsteigerung der Immobilie

Vorteile: Rückzugsort, individueller Grundriss und große Außenfläche

Ein abgeschiedenes Landhaus bietet im Gegenzug zu einem Stadthaus vielerlei Vorteile. Die ruhige Lage auf dem Land verspricht einen Rückzugsort vom lauten Leben in der Stadt.

Durch das weitläufige Grundstück ist der Bauherr nicht an einen bestimmten Grundriss gebunden und den Platz nach eigenem Bedarf bebauen. Antike Möbel und natürliche Materialien sprechen für eine hohe Lebens- und Wohnqualität. Neben dem Inneren des Hauses kannst du auch den Außenbereich und die Grünfläche deinen eigenen Wünschen anpassen und die Außenfläche mit Rasenflächen, Blumenbeete und Nutzpflanzen gestalten.

  • Rückzugsort durch ruhige Lage
  • Weitläufiges Grundstück
  • Hohe Lebens- und Wohnqualität
  • Großer Außenbereich

Nachteile: schlechte Infrastruktur & Internetverbindung

Ebenfalls kann ein Landhaus jedoch auch negative Punkte mit sich bringen. Denn die abgeschiedene Lage auf dem Land ist mit einer schlechten Infrastruktur verbunden und führt meist zu langen Fahrtwegen in die Stadt um dort Geschäfte, Schulen, Ärzte oder die Arbeitsstelle aufzusuchen. Erforderlich ist hier das Besitzen eines oder bei Familien sogar mehrerer Autos. Durch den weit entfernten Standort kann es oftmals zu Problemen mit der Internetverbindung kommen.

Wenn es sich bei dem Landhaus um einen Neubau handelt, können zusätzlich höhere Kosten auf den Bauherrn zukommen. Neben den entstehenden Kosten für das Verlegen von Versorgungsleitungen für Strom, Gas und Wasser kommen im Laufe der Jahre noch die Instandhaltungskosten für das Landgut hinzu. Eine regelmäßige Pflege des Innen- und des Außenbereichs erfordert Zeit: Der Garten muss gepflegt werden, Zäune sowie Wege ausgebessert und vorhandene Tiere gefüttert und versorgt werden.

  • Abgeschiedene Lage -> lange Fahrtwege zur Schule, Arbeit & Co.
  • Schlechte Infrastruktur
  • Schlechte Internetverbindung
  • Instandhaltungskosten für das Landgut
  • Zeitintensive Pflege des Innen- und Außenbereichs

Energieregeln: Dämmen, Heizen und Energieausweise

Nicht vergessen sollten Hausbesitzer und Bauherrn die Energieregeln, wenn es um den Bau des Hauses geht. Die drei größten Punkte hierbei sind die Themen Heizen, Dämmen und die Energieausweise. Welche Vorschriften und Vorgaben hierfür für Liebhaber des Landhauses zu beachten sind, werden im Folgenden erläutert.

Erfahre hier mehr über:

Heizen: Austausch von Öl- und Gasheizkessel

Besitzer eines Öl- oder Gasheizkessels sollten beachten, dass die Kessel, die älter als 30 Jahre alt sind, außer Betrieb genommen werden müssen. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) nimmt dabei Niedertemperatur- und Brennwertkessel und Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die am 1. Februar in dem Haus mindestens eine Wohnung selbst genutzt haben, von der Regel aus.

Achtung! Heizungsgesetz trat 2024 in Kraft, mehr lesen: Heizungsgesetz aktuell.

Dämmen: Dächer und obere Geschosse

Gedämmt werden müssen vom Hausbesitzer die Decken beheizter Räume, die an ein nicht beheiztes Dachgeschoss grenzen, ergo das Dach oder die oberste Geschossdecke des Hauses. Auch hier nimmt die Deutsche Energie-Agentur alle Hausbesitzer aus, die am 1. Februar 2002 in ihrem Haus mindestens eine Wohnung genutzt haben.

Energieausweise: Energieklassen von A+ bis H

Eine weitere Veränderung in den Bestimmungen der Energieregeln betrifft den Energieausweis. Fortan soll der Energiebedarf in verschiedene Energieeffizienzklassen von A+ bis H unterteilt werden. Immobilienanzeigen, die geschaltet werden, müssen diese Angaben zur Energieeffizienz enthalten. Damit sollen Verbraucher, Mieter und Käufer mehr Klarheit über den eigenen Energieverbrauch erhalten.

So sieht ein Energieausweis aus:

Grundstück: Auswahl und Eigenschaften des richtigen Grundstücks

Nicht jedes Land gilt als Bauland und kann in egal, welcher Form bebaut werden. Nach §30 oder §34 des Baugesetzbuches (BauBG) muss das Grundstück als ausgewiesenes Bauland gelten, damit dort ohne Einschränkung ein Eigenheim gebaut werden kann.

Die richtige Wahl bei der Auswahl des Grundstücks ist ein entscheidender Faktor beim Bau eines Landhauses. Einer der wichtigsten Punkte für jeden Hausbesitzer ist die vorherrschende Infrastruktur und die Anbindung an das Verkehrsnetz. Sogenannte „Mikrofaktoren“ sind aber auch nicht unwesentlich, wenn es um den Bau eines Hauses geht, dazu zählen unter anderem Störfaktoren in der Umgebung des Grundstücks wie Strommasten, Lärm oder Elektrosmog sowie die Ausrichtung des Gartens.

In dem Bebauungsplan findet man Auskunft zur Beschaffung des Baulands, wie über die Höhe des Grundwasserstandes. Darüber hinaus regelt der Plan auch Bestimmungen zur Erdgeschoss- und Fußbodenhöhe bis Dachneigung sowie die Geschossflächenzahl. Einkalkuliert werden sollte für ein Bodengutachten ein Betrag von 800 bis 2.000 €. Damit können Altlasten im Boden wie Verschmutzungen durch Öl oder Bauschutt gefunden werden.

Checkliste: Wahl des Grundstücks

Um das perfekte Grundstück zu finden, sind einige wichtige Faktoren zu beachten. Hier findest du die wichtigsten Stichpunkte in einer kompakten Checkliste für dich zusammengefasst:

  • Handelt es sich um ausgewiesenes Bauland?
  • Ist eine gute Infrastruktur vorhanden?
  • Gibt es irgendwelche Störfaktoren in der Umgebung?
  • Wie ist das Bauland beschaffen?
  • Wird ein Bodengutachten benötigt?

Weitere Infos hier: Grundstück kaufen

Geeignet für Individualisten, Familien & Naturliebhaber

Durch ihre Lage auf dem Land nutzen viele Menschen das Landhaus als einen Rückzugs- und Zufluchtsort im Gegenzug zum schnelllebigen und lauten Stadtleben. Große Familien profitieren durch den großzügigen und weitläufigen Platz des Grundstücks. Überzeugen tun die Landhäuser durch ihren individuellen Stil der Architektur.

Familien mit Kindern: großer Außenbereich für Kinder und Haustiere

Der großzügige Wohn- und Außenbereich bietet vor allem Großfamilien ausreichend Fläche für Kinder, Haus- und Hoftiere. Die Kinder können den Platz auf dem Grundstück als Spielplatz nutzen und sind vor Gefahren wie befahrenen Straßen geschützt. Nachteil der abgelegenen Lage in der Natur für Familien können jedoch längere Anfahrtswege zur Schule und zum Kindergarten sein.

Naturliebhaber und Erholungssuchende: ruhige Lage abseits der Stadt

Menschen, die sich gerne in der Natur aufhalten und das Leben abseits der Stadt schätzen. Die abgelegene, ruhige Lage bietet Erfolg und Entspannung vom stressigen Stadtleben und von dem Arbeitsalltag. Durch das große Grundstück können hier problemlos Hobbyräume und Wellnessanlagen integriert werden.

Individualisten: individuelle Häuser nach persönlichem Stil

Landhäuser gibt in verschiedenen Stilarten und jede Stilart kann an den eigenen persönlichen Stil angepasst werden. Damit eignet sich dieser Haustyp bestens für Individualisten, die gerne ihren eigenen individuellen Geschmack bei der Häuserplanung und Gestaltung mit einfließen lassen. Sowohl bei der Raumaufteilung und der Dekoration kann den eigenen Bedürfnissen nachgegangen werden.

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