Wärme durch Gas – die Gastherme und ihre Eigenschaften 

Wer sich in seiner Immobilie für eine Gasheizung entscheidet, wird mit vielen Begriffen konfrontiert, die schnell für Verwirrung sorgen können. Gasthermen, Brennwert-Thermen oder auch Gas-Durchlauferhitzer sind nur einige Beispiele. Wie gehen Sie am besten an die neue Gasheizung heran und wie wichtig ist eigentlich die richtige Gastherme für Ihre Gasheizung?

Die Gastherme – Funktionsweise, Modelle & die wichtigsten Fakten

Der Begriff Gastherme weist einige Schwierigkeiten auf, da er als Fachbegriff nicht eindeutig definiert ist. Das Wort hat sich eher Eingebürgert und fasst im Allgemeinen alle wandhängenden Geräte zusammen. Diese Geräte können aber erneut nach Ihren Funktionsweisen unterschieden werden. Es gibt sogenannte Durchlauferhitzer, die nur als Warmwasseraufbereitung fungieren aber auch andere Geräte, die als Heizkessel genutzt werden können und meist unter dem Begriff Kombi-Therme aufgeführt sind.

  • Keyfact 1 – Gasthermen können mit und ohne Wasserspeicher funktionieren sie sind also variabel und individuell einsetzbar
  • Keyfact 2 – Gasthermen sind mit erneuerbaren Energien kombinierbar und mit Biogas umweltfreundlich
  • Keyfact 3 – Wand hängende Gasthermen sind klein, kompakt und praktisch Sie eignen sich perfekt für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen

Die Funktionsweise – wie arbeitet eine Gastherme?

Gasthermen haben eine modulierende Arbeitsweise, sie arbeiten also leistungsmodulierend. Die Brenner-Leistung der Therme wird also immer an den aktuellen Bedarf des Haushaltes angepasst. Liegen niedrige Außentemperaturen vor, so arbeitet die Gastherme meist auf voller Leistung. In Übergangsmonaten kann die Leistung auf 40 bis 50 % gesenkt und so Energie eingespart werden. Eine weitere Möglichkeit ist eine Kombination mit einer elektronisch geregelten Umwälzpumpe. Bei dieser Anwendung kann die Modulationsbreite zwischen 20 und 100 % liegen, was den Gasverbrauch enorm senkt.

Moderne Gasthermen werden zudem mit Brennwert-Technik gebaut. Die Wärme, die im Abgas vorhanden ist, wird also genutzt und nicht verschwendet. Zudem ist bei einer Gastherme kein normaler Schornstein nötig. Die Abgase werden durch die Brennwert-Technik so stark abgekühlt, dass sie durch eine Abgasleitung mit geringem Durchmesser abgeleitet werden können. Diese Leitung kann aus Kunststoff oder Edelstahl bestehen, da die Materialien ausreichen korrosionsbeständig sind. Bereits vorhandene Schornsteine können nicht genutzt werden, jedoch kann die Abgasleitung durch diese hindurch verlegt werden.

Kombi-Thermen erzeugen sowohl Heizungswasser als auch Warmwasser zur Nutzung im Haushalt. In solchen Thermen ist eine Heizungssteuerung integriert, die dann umschaltet, wenn ein Warmwasserhahn an einer Zapfstelle aufgedreht wird. Das warme Wasser wird dann dahin umgeleitet, wo es gebraucht wird. Aber auch diese Technik hat einen Nachteil. Das warme Wasser kann nicht sofort an der benötigten Stelle zur Verfügung gestellt werden, da die Umschaltung und Umleitung einen Moment dauert. Es strömt also zunächst kaltes Wasser aus dem Hahn, bevor das warme ankommt. Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, kann ein Kleinstspeicher mit einem Fassungsvermögen von fünf bis zehn Litern installiert werden, der in solchen Situationen für sofort warmes Wasser sorgt.

Gastherme oder Gasheizkessel – Merkmale, Unterschiede & Funktionsweisen

Die Gastherme zeichnet sich dadurch aus, dass sie weder einen integrierten noch einen separaten Wasserspeicher besitzt. Das Heizungswasser wird hier in einem Rohr an dem Gasbrenner vorbeigeführt und somit erhitzt. Bei einem Gasheizkessel befindet sich ein Wasserspeicher im Inneren, in dem durchgehend eine große Menge an Wasser von dem Gasbrenner erhitzt wird. In beiden Modellen sind allerdings alle sonstigen Komponenten gleichermaßen enthalten wie die Umwälzpumpe, die Steuerung und die notwendigen Ausdehnungsgefäße. Beide Modelle haben ebenfalls viele Vor- und Nachteile, die je nach individuellen Gegebenheiten ausschlaggebend für die Entscheidung sein können.

Eine Gastherme kann entweder für die Warmwasseraufbereitung verwendet werden oder kombiniert wobei zusätzlich der Heizungsbetrieb möglich wird. Egal, für welches Modell Sie sich entscheiden, die Erwärmung des Wassers geschieht immer auf die gleiche Weise. Da die Gastherme keinen Wasserspeicher besitzt, wird das Wasser durch ein Rohr an dem Gasbrenner vorbeigeleitet, wo es sich erhitzt. Der große Vorteil, der sich durch diese Technik entwickelt hat ist, dass immer nur dann warmes Wasser zubereitet wird, wenn welches benötigt wird. Während eine Gastherme immer einen großen Wasserspeicher voll mit warmem Wasser bereitstellt, produziert die Gastherme nur dann Wasser, wenn es gebraucht wird. Dies spart nicht nur Energie, sondern senkt auch das Legionellenrisiko enorm. Wie viel Warmwasser aber von einer Gastherme produziert werden kann, hängt im Allgemeinen von der Leistung der Gastherme ab.

Daraus ergibt sich folgende Situation: Ein Heizkessel in einem Mehrfamilienhaus wird für alle Wohnungen installiert und das Warmwasser wird dezentral zur Verfügung gestellt. Hier werden zusätzlich elektrische Durchlauferhitzer verwendet, obwohl sich eine Gastherme als Alternative sehr anbietet.

Hängen oder Stehen – welches Modell eignet sich für Ihre Immobilie

Die Gasthermen sind in unterschiedlichsten Modellen erhältlich. Eine wesentliche Entscheidung betrifft auch den zukünftigen Ort, an dem sich die Therme befinden soll. Damit individuell auf Wünsche eingegangen werden kann, gibt es sowohl Modelle, die an der Wand hängen als auch Modelle die auf dem Boden stehen können. Diese Modelle bieten unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Die Bodenstehende Gastherme – hoher Platzbedarf & großer Leistungsbereich

Bei dem Ersatz eines alten Gaskessels gegen eine neue Brennwerttherme liegt es nahe, den vorher benötigte Platz erneut zu verwenden, um die neue Gastherme auf dem Boden zu installieren. Dies ist nicht nur günstig, da sich der Installationsaufwand sehr gering hält – da Gasleitungen etc. nicht neu verlegt werden müssen – sondern auch, weil die einzelnen Komponenten leichter zugänglich sind und somit eine einfache Wartung ermöglichen. Die auf dem Boden installierten Gasthermen haben einen höheren Platzbedarf und benötigen circa 2–3 m² Platz, jedoch ist dieser Platz vom Vorgänger-Modell sowieso vorhanden und wird somit einfach neu genutzt. Bodenstehende Gasthermen haben zudem einen weiteren großen Vorteil denn der Leistungsbereich ist bei diesem Modell deutlich höher, als bei dem kompakteren Modell an der Wand. Diese Gastherme eignet sich daher besonders gut für Mehrfamilienhäuser oder Haushalte mit einem großen Leistungsbedarf.

Die wand hängende Gastherme – platzsparend & preiswert

Wandhängende Gasthermen benötigen im Vergleich viel weniger Platz als die bodenstehenden Modelle. Für eine Wandhängende Gastherme wird nur circa ein halber Quadratmeter Grundfläche (Bodenfläche unter dem Gerät) benötigt. Sie sind daher sehr variabel und könne sogar in Küchenzeilen, Schranknischen, dem Dachboden aber auch in Kellerräumen einfach installiert werden. Je nach dem für welches Modell Sie sich entschieden, müssen sie allerdings auch den Platz für den Wasserspeicher zusätzlich berechnen. Dies kommt beispielsweise in der Kombination mit einer Solarthermieanlage zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil der wandhängenden Geräte ist der geringe Anschaffungspreis. Die kleinen kompakten Geräte sind vergleichsweise sehr preisgünstig neben dem größeren bodenstehenden Modellen. Das wandhängende Modell eignet sich daher besonders gut für Ein- und Zweifamilienhäuser aber auch für Eigentumswohnungen. Der Leistungsbereich ist hier zwar niedriger als bei dem bodenstehenden Modell, reicht jedoch völlig für den Einsatzbereich aus. Der Installationsaufwand der Modelle ist sehr gering, die Geräte sind leicht transportierbar und vor allem preiswert.